
Eigentlich ist es schon brutal, wie schnell die Zeit jeweils vergeht! Da
freut man sich wie bolle auf das "Sweden Rock Festival", und zack zeugen
einmal mehr "nur" die Fotos und guten Erinnerungen davon, dass es wieder
ein ganzes Jahr dauern wird, ehe es einen erneut dahin zieht. Das Gute
an dieser Situation ist nun aber, dass knapp einen Monat später wieder
das längst liebgewonnene und kalendarisch unerlässliche wie
unverzichtbare "BYH!!!-Festival zum Besuch ruft! Wer meine Wenigkeit
kennt, weiss mittlerweile oder eher längst, dass ich seit 1999 bisher
jedes Jahr mit dabei gewesen bin. Mit der anstehenden Ausgabe 2018
feiere ich somit das persönliche 20. Jubiläum (!) in der Schwäbischen
Alb, und darauf darf man schon stolz sein, würde ich meinen. Zwei
Dekaden, in denen sich einiges ge- und verändert hat wie gleichzeitig
vieles immer noch so wie zu Beginn geblieben ist. Dazu gehören in erster
Linie all die Freunde aus der Heimat und der ganzen Welt, die man jedes
Jahr wieder gerne und teils gar jeweils nur dort treffen kann. Des
Weiteren wurde das Outdoor Einbühnen-Konzept erfreulicherweise
beibehalten, und das Konzertangebot seit 2009 durch den Messehallenbau
nebenan um eine (natürlich kleinere) Indoor-Bühne ergänzt. Stilistische
Überschneidungen lassen es seither zu, dass sich Fans unterschiedlicher
Mucke die Wahl von bis zu vierzehn zusätzlichen Bands (ohne die Pre-Show
am gleichen Ort gerechnet) erhalten. Eine weitere und inzwischen
etablierte Neuerung betrifft die Festivaldauer, die seit 2015 drei statt
zwei Tage beträgt. Das sorgte zunächst für etwas Kritik, aber letztlich
möchte das kein eingefleischter BYH!!!-Fan mehr missen! Mehrarbeit
setzte es deswegen für die Festival-Macher ab, da man so das Billing
natürlich entsprechend aufstocken muss. Obwohl jetzt seit einigen Jahren
unfassbar viele Bands das ganze Jahr hindurch unterwegs sind, wird die
alljährliche Auswahl der Bands nicht leichter. Das fängt bei
zugkräftigen Headlinern an und geht über in einen guten Band-Mix, worauf
möglichst alle Besucher auf ihre Kosten kommen können. Gleichzeitig
entstehen auch immer wieder stilistisch bedingte Auszeiten, die sich
bestens mit dem vielfältigen Angebot auf dem Festival-Gelände ausfüllen
lassen. Das Ganze könnte nun, wenn man ersten Gerüchten im Social Media
Umfeld Glauben schenkt, heuer vielleicht sogar das Finale in Balingen
sein! Hoffen wir es nicht, denn ein Leben ohne diesen Kult-Event kann
ich mir schlichtweg nicht vorstellen.

Wie schon immer, lassen sich unter den Metalheads zum Billing natürlich
auch heuer vortrefflich Diskussionen darüber führen, was individuell
betrachtet grandios, eher top oder gar flop ist. Die Geschmäcker sind
bekanntlich verschieden, und was meine Präferenz(en) angeht, so hätte
man zum Beispiel getrost auf Accept oder auch Alestorm verzichten
können. Letztere stehen mit ihrem Speed Pirate Metal immerhin für
bierselige Partymomente, und wem was nicht passt, findet ja genügend
Alternativ-Möglichkeiten. Aus Schweizer Sicht stehen 2018, neben
CoreLeoni, mit Burning Witches fünf Mädels auf der Bühne, die sich ihren
Platz auf dem Billing redlich erspielt wie verdient haben, und man darf
gespannt sein, welches Feuerwerk hier gezündet wird! Weitere Highlights
sind natürlich Eclipse, Night Demon, Jag Panzer, Abbath oder mitunter
auch Crazy Lixx, die ich erst am "Sweden Rock Festival" gesehen und
gehört habe. Die Ecke des Thrash wartet derweil mit drei Institutionen
auf, die den hungrigen Youngstern von Striker nach wie vor den Weg
weisen: Exodus, Overkill und Annihilator. Die Abteilung der 80er wird
durch Girlschool, Cloven Hoof, Tygers Of Pan Tang und Loudness
vertreten. Auf die japanischen Kult Heavy Metaller freue ich mich ganz
besonders, da ich diese noch nicht so oft live habe erleben dürfen. Der
Weg in Richtung der Headliner bringt einerseits mal Metal Queen Doro vor
Europe am Donnerstag hervor, während Accept am Freitag zur fast gleichen
Zeit hallenmässige Konkurrenz von Jeff Waters & Co. erhalten werden.
Dass am Samstag schliesslich Powerwolf als Headliner aufmarschieren
werden, überrascht dann doch etwas, denn von mir aus gesehen hätten die
Pretty Maids diesen Slot weitaus mehr verdient gehabt. Schwer
einzuschätzen sind hingegen Visigoth, die überschneidend in der
Messehalle aufspielen werden, und so wie es aussieht, werde ich mir in
diesem Jahr nur Europe als Headliner auf der Outdoor-Bühne geben. Die
Gründe liegen auf der Hand, denn auf Accept habe ich seit «Rise Of
Chaos» überhaupt keinen Bock mehr und Powerwolf? Lassen wir das besser
und wünschen an dieser Stelle allen Besuchern des BYH!!!-Festivals 2018,
zusammen mit ihren persönlichen Lieblingskapellen viele vergnügliche
Stunden im Kreise von Freunden und Gleichgesinnten. Dies umso mehr, wenn
sich tatsächlich bewahrheiten sollte, dass das Festival künftig woanders
abgehalten wird oder, was dann viel schlimmer wäre, nach dem 20.
Openair-Jahr nicht mehr weitergeführt wird.
Alle Infos unter
www.bang-your-head.de
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