Bedeutend gradliniger gehen die beiden zu Werke und lassen dabei speziell die Achtziger aufleben. Dies mit dem typischen Flair von Andy, der beweist, welche begnadeter Sänger er ist und mit welcher Kraft in seinen Stimmbändern der Deutsche noch immer singen kann. Daneben überzeugt das filigrane, aber auch sehr emotionale, songdienliche Gitarrenspiel von Stephan. Tolle Melodien veredeln das Werk und wenn man sich «A Boy Without A Name» anhört, kann man getrost von Hits sprechen, die zu Evergreens werden können. Man hört dem Album an, dass sich hier Musiker ausleben, die schon länger im Geschäft sind und wissen, was ein Song braucht, damit er von der ersten Sekunde an zündet. Dabei geht der Fünfer (mit Andreas Lill an den Drums) auch düsterer ans Werk und lässt mit «Syrens» gar Queen aufleben. Das Spektrum auf dieser Scheibe ist gross, und der harte Rocker «Wolverinized» lässt kleine Querverweise zu den alten Dokken aufkommen. Bon Jovi, als er noch Songs schreiben konnte, blitzt bei der Piano-Ballade «Farewell» auf. «Erie Monsters» ist eine Scheibe geworden, die bei vielen Hard Rock Fans auf offene Ohren stossen wird, wo aber auch immer wieder die verspielte Art der Hauptband durchschimmert.
Tinu