Ihr Sound zeigt eine Vielzahl von Einflüssen der Achtziger Jahre, von Bands wie The Cult, Bauhaus, Sisters Of Mercy, Fields Of The Nephilim, Killing Joke und Iggy Pop sowie der britischen Punkband The Lord Of The New Church. «Digital Dreams» ist eine sehr ehrgeizige Veröffentlichung, die zehn Songs sowie ein Cover der bereits erwähnten The Lord Of The New Church enthält. «Russian Roulette» ist eine klare Hommage an einen ihrer grössten musikalischen Einflüsse. Man muss sich nur den Original-Song anhören, um es zu verstehen. Ihre Musik strahlt eine düstere Atmosphäre aus, die aus tiefen Bass-Schlägen und kleineren Keyboard-Einschlägen gewoben ist, die in manchen Passagen sogar episch wirken. Die Gitarre begleitet mit süssen Melodien und das Schlagzeug wechselt von Song zu Song, aber ohne Zweifel sorgt Fabio Olivas dunkle wie tiefe Stimme für den gotischen Teil. Die Tracks bilden eine grandiose Postpunk-Landschaft, raffiniert und düster.
Ein weiterer Aspekt, den die Römer in ihre Musik stecken, ist ein psychedelischer Touch. Songs wie «Body Shaming» und «Digital Dreams» sind gute Beispiele dafür, obwohl es sich auch um etwas Transversales handelt. Zum Schluss möchte ich nochmals auf das eingehend erwähnte Cover des Songs «Russian Roulette» von The Lord Of The New Church eingehen. Es ist wohl das wichtigste Element, das die musikalischen Einflüsse der Band am deutlichsten hervor hebt. Der Song steht sozusagen Pate für den Sound des ganzen Debüts, verleiht der Platte von Artificial Heaven eine ganz eigene Note: eine raffinierte wie dunkle, hypnotische sowie psychedelische Atmosphäre, die allen Anhängern des Genres einen seltenen Stil im Postrock und Postpunk näher bringt. Die italienische Truppe hat bei ihrem Debüt «Digital Dreams» einen tollen und künftig vielversprechenden Job abgeliefert.
Oliver H.