Während man bereits in den glorreichen 80ern noch knapp davon sprechen konnte, welche namhaften Bands sich den Kuchen untereinander aufteilen, sind wir längst in der Welt der kleinstmöglichen Krümel angelangt! Trotzdem schiessen seit Jahren neue Combos wie frische Pilze bei feuchtwarmer Herbstwitterung aus dem Boden und werden dabei von diversen Reunions sowie einigen Rückkehrern begleitet. Was kann man nun erwarten, wenn inzwischen unfassbare dreissig Jahre ins Land gezogen sind? Nimmt man sich zunächst mal das Info-Sheet zur Brust, steht da folgendes: "For fans of Saraya, Fiona, Laos, Scarlett Rose" - "Oha!" denke ich mir, denn damit wird gleich markant nach den Sternen gegriffen und gleichzeitig Erwartungen geschürt, die kaum erfüllt werden können.
In der Tat wird eine ganze Stunde lang versucht, diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, aber bis auf ein paar wenige gute Momente gelingt dies nicht wirklich. Der Opener «Lose Or Win» fischt beispielsweise erstmal heftig in den Gewässern von Aldo Nova und Lee Aarons Klassiker «Powerline», während «Feels Like Love» und das poppige «Bright Light besser abschneiden. Frontfrau Andrea Löhndorf fährt hierbei den passenden Gesang auf, während die Hintermannschaft den Rest zweifellos versiert zu zelebrieren vermag. Danach verliert man sich zunehmend in kompositorischen Banalitäten, und ausser der professionellen Performance wie Produktion bleibt kaum was hängen. Vor allem der Vergleich mit den brillanten Saraya hinkt bezüglich griffiger Hooks ganz gewaltig!
Rockslave