Angetrieben von karriereprägenden Darbietungen der Gitarristen Andrea Mataloni und Davide Celletti sowie einigen der persönlichsten, privatesten und kraftvollsten Texte von Sänger Giuseppe Di Giorgio, steigen sie von Death Metal Jüngern zu Genre definierenden Göttern auf. Seit «Symptoms Of A Common Sickness» aus dem Jahr 2013 haben Black Therapy heftigsten Death Metal abgeliefert, der von Idealen der Oldschool-Szene angetrieben wird. Mit «Onward» überspringen sie mehrere Umdrehungen um die Sonne und verwandeln ihren Planeten in eine düstere Klanglandschaft. «Onward» ist episch, symphonisch und es sind kraftvolle Soli auszumachen, die nachklingen, als würden sie mit Lichtgeschwindigkeit durch eine weite, filmische Landschaft flirren, während spärliche Trommelschläge wie Landminen in der Ferne explodieren. Harsche Riffs brettern durchs Gehirn, Double-Bass Drum-Salven knallen wie Meteore in den Schädel und Di Giorgio gibt hier, neben Mataloni und Cellettis fesselnder Axtarbeit, einige seiner wildesten Growls zum Besten. Wenn die früheren Alben von Black Therapy als Reise und die Pandemie als Katalysator fungierten, ist «Onward» wohl ihre grösste Entwicklung. Einfach gesagt, Melodic Death Metal hat seit geraumer Zeit nicht mehr so heftig, so ermächtigend und so verdammt gut geklungen.
Oliver H.