Die treffende Antwort auf diese Frage liegt natürlich immer im Auge des Betrachters und unterliegt letztlich stets der persönlichen Präferenz. Was nun konkret Bonafide angeht, so flogen die Schweden, trotz ordentlichem Handwerk, immer unter meinem Radar, weil es in diesem total ausgelutschten Gerne erstens (Angus Young & Co. aussen vor gelassen) bessere Bands und zweitens geilere Songs gibt! Damit spreche ich Pontus Snibb und seinen Jungs nicht ab, dass sie es zur Freude ihrer Fans krachen lassen können. Sechs Jahre nach dem letzten Studio-Album «Flames» will man es nun nochmals wissen und hat zehn neue Rock-Tracks am Start. Ein erster Durchlauf streicht vor allem die gute Produktion und das passende Gesangsorgan von Pontus heraus. Im Info-Sheet ist dann entsprechend vollmundig die Rede von "every single one of the ten new tracks shows a band that once again are on fire!"

Was den pumpenden Titeltrack und anschliessend noch «Hero To Zero» angeht, so ist der Beginn zumindest mal ganz ordentlich, aber gleich danach setzt bei mir, fast bis zum Schluss, zumeist das grosse Gähnen ein. Was nun beim einen oder anderen Zuhörer/Leser womöglich für Kopfschütteln sorgt, bestätigt mich hingegen aufs Neue. Das Ganze rockt, wie auch bei «Rumble», grundsätzlich schon, keine Frage, aber das Überraschungs-Moment der frühen Airbourne oder Bullet bleibt jedoch klar aus. Die Standard-Formel von wegen mal schneller hier und dann wieder gemässigter da ist legitim, aber bei Bonafide fehlen mir (Sweden Rock Song «Filled Your Head With Rock» hin oder her) die wirklich zupackenden Widerhaken im Fleisch! Beispiele gefällig? «Two Much, Too Young, Too Fast (Airbourne), «Bite The Bullet» (Bullet), «Dog Don't Bite» (Rhino Bucket) oder «Bullseye» (Dynamite)!
Rockslave