Orgel dominierende Songs wie «Bússola do Tempo» untermauern dies. Cool finde ich, das man in der Landessprache singt, denn das verleiht den Songs eine spezielle Eigenständigkeit. Das folgende «Castelos do Céu» erinnert etwas an die fast vergessenen englischen Proggies Strawbs. Sehr verspielt kommen die einzelnen Tracks daher. und textlich befasst man sich mit den römischen Imperien, dem Mittelalter und der pre-columbianischen Zivilisation. Der Gesang klingt, wie beim 7-minütigen «Sonhos Medievais», oft etwas melancholisch, und lebt neben den immer wieder eingestreuten wie klasse gespielten Solo-Einlagen vor allem von den Orgeln, sprich Hammond- und auch starken Synthie-Sounds.
Das kurze instrumentale «Mandala» glänzt mit einem träumerischen Sound, sehr schön gespielt. Herzstück des Albums ist jedoch das sehr ruhig beginnende «Cruz da Ordem», wobei man hier stark an einen älteren Spocks Beard Song erinnert wird, sprich mehr 70er-Prog geht fast nicht. Man kommt dabei mit sehr wenig Gesang aus und bleibt trotzdem sehr interessant wie spannend. Das folgende «Ciclos» erinert mich an frühe Omega, kommt auch etwas melancholisch daher. Klasse, dass es noch solche Bands gibt, die den Geist der klassischen 70er-Jahre Prog-Musik so authentisch zelebrieren. Unglaublich, was man als Trio mit Tasteninstrumenten, Bass und Drums musikalisch alles hervor zaubern kann. Das dritte, schlicht «III» betitelte Werk von Caravela Escarlate ist ein sehr cooles Album geworden.
Crazy Beat