Sein Gesang besitzt noch immer etwas sehr Bewegendes und hievt ihn aus tausenden seinen Mitmusiker heraus. Die zweite Scheibe von Devoid wird auch wieder durch das Organ von Carsten bestimmt. Daneben sind es teils sehr "spacige" Keyboard- und Gitarren-Klänge, welche den Melodic Metal der Franzosen beherrschen. Musikalisch lässt sich die Band nicht in eine Schublade packen, denn für symphonischen Metal sind die Jungs zu metallisch und für reinen Metal einfach zu verspielt mit ihren "unpassend" anmutenden Parts. Als Anspieltipp sei hier «Impostor» genannt, das an neuzeitliche Stratovarius erinnert, dann aber kurz bei The 69 Eyes vorbei schaut, um dann auch den mechanischen, kalten Metal eine Aufwartung macht, bevor der Refrain eher wieder in rockige Gefilde abdriftet. Das mag durchaus seinen Charme haben, ist in meinen Ohren aber weder Fisch noch Vogel und zeugt schon gar nicht von nachhaltigem Musikgenuss. Rein instrumental (teils sehr coole Gitarrensolos) ist alles sehr gut vorgetragen, aber das alleine macht eben noch keinen guten Song aus. Jüngere Fans sollten hier dennoch unbedingt rein hören, denn die arabischen Klänge bei «Destination Heaven» verlocken, bevor sie dann in einen zeitgemässen Metal-Track übergehen.
Tinu