Auch das vorliegende Werk nutzt dieses Grundgerüst, jedoch wirkt die Musik phasenweise schwerer und düsterer als früher. Bereits beim Opener werden die sphärisch melodischen Gitarrenteppiche ausgerollt und gleichzeitig immer wieder von progressiv-sperrigen Parts unterbrochen. So auch das Konzept für die restlichen fünf Tracks. Dies verleiht den Songs einerseits mehr Tiefe, andererseits bleibt die Eingängigkeit auf der Strecke. Trotzdem entfernt sich die Band nie so weit von ihren Wurzeln, dass sie Zuhörern:innen fremd werden würde. Dieses Wechselspiel kann auf Dauer anstrengend werden, doch «Key To A Vanishing Future» erfordert ohnehin die gesamte Aufmerksamkeit des Auditoriums. Soundtechnisch wirkt das Ergebnis dezent rauer, aber auch erdig-wärmer als die Vorgängeralben. Eines muss man den Amerikanern lassen. Sie bewegen sich immer wieder aus ihrer Komfortzone heraus, um neue stilistische Elemente zu integrieren. Der Black Metal Anteil wurde zugunsten von Post Metal und progressiven Parts zurück geschraubt. Auch einzelne Death Metal Anleihen sind in der Klangwelt von «Falls Of Rauros» enthalten. Trotz ihrer musikalischen Ausflüge schafft es das Quartett immer wieder, das Ruder rechtzeitig herum zu reissen, um als Schuster bei seinen Leisten zu bleiben. Wer also die Offenheit für Experimente besitzt, wird «Key To A Vanishing Future» geniessen können.
Oliver H.