Würde man die entsprechenden Bilder dazu sehen, könnte die Spannung jeweils ja aufrecht erhalten werden. So plätschert aber alles bloss schön vor sich hin. Das tut zwar niemanden weh, führt jedoch dazu, dass man sehr viel Geduld aufbringen muss, um sich in dieses Album einzuarbeiten. Eventuell könnte es einen guten Begleit-Soundtrack für ein episches Rollen-Computerspiel oder für die nächste Interrail-Reise absetzen, die man alleine und mit ständigem Blick aus dem Fenster unternimmt. Denn Kompositionen wie das Instrumental «Living Thorns» oder der Einstieg zu «Birth Of Sadness» sind schlicht der Hammer. Leider wird es oft dann langweilig, wenn der gute Gesang von Nancy Mos oder die Gitarren von Gregory Kollakos einsetzen. Anderseits verleihen genau diese beiden dem Album, neben Keyboarder Georg Halliwell, die Seele zur Musik. Vielleicht braucht «Vertalia» schlicht mehr Zeit, um seine Wirkung zu entfalten. Fans von Symphonic Metal dürfen hier auf jeden Fall gerne reinhören und mir eine Rückmeldung zukommen lassen, wenn das Album gar sehr gut zu gefallen weiss. Für mich persönlich verharrt es, trotz musikalischer Klasse, auf hohem Niveau mit dem Etikett "nett".
Roger W.