Gegründet 2016 gaben sie auf drei EPs einen ersten Vorgeschmack ihres Könnens ab, und dieses dürfte Freunde von klassischem Heavy Metal ansprechen. Teilweise etwas an der Dio-Band angelehnt, setzen sie dann und wann auch ein Keyboard ein, wenn es Sinn macht, klingen aber sonst sehr roh. Das passt, und es macht sich gut mit dem Gesang, der sich teilweise in Halford'schen Höhen versucht. Wie immer in so einem Fall, birgt Letzteres eine gewisse Nervgefahr bei mir. Die Amerikaner sind aber clever genug, das Album bereits nach 29 Minuten zu beenden. So bleibt alles noch knapp im grünen Bereich, zumal sich Fortress hier um viel Abwechslung bemühen, und mit «The Passage» ein sehr ruhiges Instrumental einbauen, bevor es mit dem Titelsong nochmals in bester Speed Metal Tradition losgaloppieren darf. Für ein Debüt ist «Don't Spare The Wicked» ein beachtliches erstes Ausrufezeichen. Freunde von Oldschool Heavy Metal können gerne rein hören, sofern sie der hohe Gesang nicht stört. Ein Welthit ist das erste Werk zwar nicht geworden, aber zumindest eines, das Fortress doch einige Türen öffnen sollte.
Roger W.