Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis sich ein nicht präferierter Musikstil im Gehör eines Rock- und Metalheads durchsetzen oder zumindest für eine gewisse Aufmerksamkeit sorgen kann. So vor einigen Jahren mit den Dänen von Mercenary geschehen, die mir gesanglich zunächst ziemlich schwer auf dem Magen lagen und erst über die Mucke sowie anteilige high-pitch Gesangsparts insgesamt dennoch zu punkten vermochten. Ein Prozess, der zum Beispiel aber bei Arch Enemy, sprich Alissa White-Gluz nach wie vor nicht zum Erfolg geführt hat. Ghosther haben da insofern die Nase vorn, alsdass die cleanen und sehr melodischen Gesangslinien von Frontfrau Jenny Jansen einen hartnäckigen Gegenpart zum gutturalen Growling von Gitarrist Andy Gaube bilden.

Der Gastauftritt von Björn "Speed" Strid bei «Doomed» geht dann, wie schon der heftig attackierende Opener «Resistance», mehr in die Ecke Melodic Death, während diese Rolle bei «More Of The Same» von Joey Tyler (Vrsty) bedeutend versöhnlicher daher kommt. Das Album «Immersion» zeigt sich dadurch unter dem Strich variantenreich und vermag deshalb meine musikalischen Geschmacksnerven durchaus zu kitzeln, wenn auch nicht in Jubelstimmung zu versetzen. Das Thema "The Beauty and the Beast" wurde ja schon zur Genüge bemüht, aber Sängerin Jenny verfügt über eine exzellente wie prägnante Gesangsstimme, die dem Ganzen den entsprechenden Stempel aufdrückt. Zudem wird das gut/böse Schema letztlich nicht nur über Symphonic Metal definiert.
Rockslave