Schon der Opener, ein toller Prog-Song, erinnert mich gleich an Spock's Beard. Mit starken Chören und dem Hauptgewicht auf der Gesangsmelodie klingt das Ganze hochprofessionell und sehr verspielt. Hört man sich das folgende «Little Man» an, kommen mir sofort die Flower Kings in den Sinn, sehr schöne Nummer. «Summer Queen» trägt Zuhörer:innen am Anfang mit Ayreon-ähnlichen Synthie-Klängen in Space-Sphären, bevor die akustische Gitarre übernimmt. Jetzt klingts nach Yes mit weiblicher Stimme, zauberhaft schön. Anschliessend lenkt man mit einem starken Gitarren-Riff erneut in Richtung Spock's Beard. So geht das Wechselspiel knapp sechzehn Minuten lang weiter, ein herrlicher Prog-Song, den alle Proggies lieben dürften. «Astral Journey» beginnt mit einer akustischen Gitarre à la Neal Morse, bevor man auch hier die Richtung mit einem härteren Gitarrenriff ändert, sehr cooler Instrumental-Song. Auch «Why I'm Here» erinnert an ältere Spock's Beard der Ära, in der noch Nick D'Virgilio bei den Bärten gesungen hat. Mit dem Titeltrack als 25-Minuten Epos, einem klasse Prog-Rocker der alles beinhaltet was der Proggie liebt, wird «Miles From Nowhere» als interessantes Album beendet, das allerdings ein paar Durchläufe braucht, um sich voll entfalten zu können. Lasst Euch von Lindberg und seinen Musikanten in eine wunderbare Welt der anspruchsvollen Musik entführen.
Crazy Beat