Gegründet wurde die Truppe von fünf Freunden, Ende der 90er in La Chaux-de-Fonds. Seitdem haben sie die zwei Alben «The Mountain Daylight Time» und «The Orchard Of Forking Paths» veröffentlicht. Stets langsamem, metallischem und schwer progressivem Hardcore verschrieben, führen sie dieses Erbe auch auf dem neuen Werk fort, das über «Division Records» erscheint. Mit sieben nicht ganz leicht verdaulichen Tracks präsentiert die Band ihr Können, das über die letzten Jahre nicht eingerostet ist. Kehlvin vereinen einsetzende Gewalt, pure Wutausbrüche und komplexe Passagen, in denen sich die darunter liegenden Melodien zu echten Klangkathedralen vermengen. Die Platte, die sowohl in sich stimmig, als auch äusserst abwechslungsreich ist, beweist, dass die Band nichts von ihrem Schwung und ihrer kraftvollen Persönlichkeit verloren hat. Diese Eigenschaft hat der Truppe schon Konzerte mit «Burst», «Will Haven», «Mono», «Lightning Bolt», «Unsane», «Celeste» und «Junius» eingebracht. Trotz der Tatsache, dass «Holistic Dreams» alles wieder bringt, was Kehlvin klanglich schon immer ausgemacht hat, lässt sich eine starke und durchsetzungsfähige Entwicklung feststellen, die eine schöne Band-Reife zeigt. Der Longplayer ist wahrlich kein Soundtrack für romantische Stunden, dafür für bewusst brutalen Musikgenuss an verregneten Tagen.
Oliver H.