Das lag auch an der stimmgewaltigen Liv Jagrell, die nicht nur gesanglich für unzählige Höhepunkte sorgte, sondern auch in optischer Hinsicht. Aus wessen Gründen auch immer sich die Truppe zwischenzeitlich auflöste, suchte Liv ihr Heil in ihrer neuen Band Liv Sin und wechselte den Sound von traditionellen Klängen hin zu eher moderneren Tunes. Dies auch auf den mittlerweile dritten Liv Sin Werk, das sich «KaliYuga» nennt. Hört man sich eine Nummer wie «Antihero» an, fällt der schon fast "growlige" Gesang auf und die bedeutend modernere Produktion, welche nach den vormals warmen wie packenden Songs (Sister Sin) nun eine eher gefühlskalte wie sehr harte Atmosphäre erzeugen.
Daneben finden sich jedoch nach wie vor kernige Riffs, nachzuhören bei «King Of Fools», die beweisen, dass im Herzen von Liv noch immer eine unverwüstliche Rock'n'Rollerin schlummert. Zusätzlich wird ein düsteres wie böses «Forget My Name» geboten oder «Karma» auf der Sound-Menükarte aufgeführt, das mit gespenstischen Keyboardklängen ergänzt wird. Fans, die auf moderne Sounds stehen, kriegen hier ein Produkt vorgesetzt, das zweifellos auf allerhöchstem Niveau eingespielt wurde und klasse Tracks bietet. Fans der alten Sister Sin (siehe Einleitung) werden sich allerdings kaum mit der aktuell unveränderten, musikalischen Ausrichtung von Liv anfreunden können.
Tinu