Die ursprünglichen Thrash-Keulen sind grösstenteils verschwunden, aber sie wurden durch einen erstaunlich neuen und klaren Sound ersetzt. Der Eröffnungstrack «112» und «(We Are The) Braindead» sind erstmal ein Rückblick auf ihre Ursprungsmusik, mit der Kraft und Intensität, die nur Lost Society bringen können. Auf «What Have I Done» macht sich nun der neue Sound bemerkbar, da er polierter ist, mit saubereren Vocals und einem melodischen Refrain. Die Gitarren schreddern noch immer, doch «Awake» und «Stitches» klingen definitiv nach Metalcore und auch die Stimme von Sänger Elbanna geht mehr in Richtung Chester Bennington. «Underneath» knüpft an die Vorgänger an, ist aber aggressiver, und am Ende des Songs ist ein grossartiges Solo zu hören.
«Creature» ist ein schleppender Track im Pantera-Stil mit schwerem Bass und pochenden Drums. «Hurt Me» besticht mit einem Hauch Avenged Sevenfold, während der Titeltrack «If The Sky Came Down» hart wie Granit, aber melodisch mit schönen klaren Vocals und mitreissenden Gitarren daher kommt. Die Scheibe endet mit der eindringlichen Ballade «Suffocating», einem Titel, der so meilenweit von allem entfernt ist, was sie jemals zuvor gemacht haben. Die totale Reduktion auf Gesang und Klavier. Bei «If The Sky Came Down» wird es sicher ein paar Haare zu raufen geben, aber egal was Hater und Neider denken. Lost Society haben ein Killer-Album geschaffen, das viel Anerkennung für die mutigen Änderungen verdient hat, die sie bei ihrem Sound vorgenommen haben. Ein Hörgenuss für alle Metaller, die musikalischen Veränderungen ihrer Lieblingsband nicht abgeneigt sind.
Oliver H.