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Die schwedischen Blumenkinder sind Meister ihres Fachs, daran besteht für mich nicht der geringste Zweifel. Wenn es darum geht, den harmoniegeschwängerten Sound zu reproduzieren, dem am Ende der Sechzigerjahre Szenegötter wie Crosby, Stills, Nash and Young oder The Mamas And The Papas frönten, dann kann den sechs Schweden kaum jemand das Wasser reichen.
Dass Lykantropi diesbezüglich ihre Hausaufgaben gründlich gemacht haben, manifestiert sich einerseits im stets gesittet, aber zielgerichtet eingesetzten Instrumentarium und andererseits im wieder einmal wundervoll umgesetzten, mehrstimmigen Gesang, der genau so klingt wie jener, der dereinst von der amerikanischen Westküste aus die Welt eroberte. Somit alles wie gehabt? Nicht ganz, würde ich sagen. Im Unterschied zu ihren vorherigen Releases sind die Songs diesmal länger ausgefallen. Ruhigeren Passagen, in denen immer wieder gerne die Flöte zum Tragen kommt, gönnt man diesmal deutlich mehr Platz als bis anhin, was für den einen oder anderen epischen Moment sorgt aber zeitgleich auch für gewisse Längen, an die man sich erst mal gewöhnen muss. Vor diesem Hintergrund sehe ich „Tales To Be Told“ somit eher als lupenreines Album für beinharte Fans denn als Platte für den eher generischen Vintage-Liebhaber. Da allerdings kein Stilbruch im eigentlichen Sinne vollzogen worden ist, befindet sich diese Scheibe immer noch problemlos auf Augenhöhe mit den vorherigen Veröffentlichungen der Hippiesound-Gralshüter. Wer sich in Sachen Populärmusik gerne ein halbes Jahrhundert zurück in die Zeit begibt, macht hier bei zumindest einer Hörprobe bestimmt nichts falsch.
Mirko B.
Punkte: 7.1 von 10