Anders als zum Beispiel die Band Apostolica (ebenfalls in diesem Monat reviewt) beharren Manntra aber nicht darauf, dass in jedem einzelnen Lied alle drei musikalischen Stile zwingend vorkommen müssen. Es gibt durchaus Tracks, die keine elektronischen Industrial enthalten. Auch die Folk-Instrumente sind nicht ständig zu hören. Tun sie das aber, kann durchaus mal ein Vergleich mit In Extremo entstehen, nur um danach wieder an eine englischsprachige Version von Rammstein zu erinnern. «War Of Heathens» ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mutig musizieren kann, ohne gleich böse Stilbrüche zu riskieren.
Dazu ist auch der Gesang von Marko Matijević Sekul zu markant. Der Gesamtklang wirkt hier immer schlüssig und lässt dem Gehör aber auch mal eine wohltuende Erholungspause. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Manntra wissen genau, wie man die Spannung über ein ganzes Album aufrecht erhalten kann. Dazu kommen laufend kleine Hits, die man sich immer wieder gerne anhört. Wer ein offenes Ohr für Experimente hat, wird mit dieser Band aus Umag definitiv glücklich.
Roger W.