Seine Inspiration findet Rubashov in den Wäldern von Hälsingland. Der mysteriöse Albumtitel ist trivialeren Ursprungs: Green Phlox ist der Name eines Geschirrsets seiner Eltern. Mit den Musikern, die Rubashov für Kollaborationen eingeladen hatte, konnte er während der Pandemie nur remote zusammen arbeiten, obwohl er sich nichts mehr gewünscht hätte, als gemeinsam im Wald zu sitzen und Kaffee zu trinken – aus den Kaffeetassen seiner Eltern. Das Album beschreibt er als "Das Gefühl, in einer kalten, aber inspirierenden und ermutigenden Welt in einem warmen Kiefernwald zu landen." Von Folk- und Westernsounds über unerwartete Xylophons bis hin zu dramatischen Klaviersoli, ist «Members Of The Green Phlox» derart vielseitig, dass es sich keinem Genre zuordnen lässt und irgendwo zwischen Herr der Ringe- und dem James Bond-Soundtrack oszilliert.

Der Opener «Pillars» verbindet Lagefeuerromantik mit poppigen Drums. Rubashovs Gesang erinnert dabei stark an Leonard Cohen, schwenkt aber direkt im nächsten Song in Richtung Michael Bublee um. Ferne Flöten untermalen dabei seine stimmliche Vielseitigkeit mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie spanische Gitarrenklänge. Rubashov, der im Gegensatz zu allzu vielen Sängern seine Kopfstimme gekonnt einzusetzen weiss ohne dabei zu showboaten, zeigt hierbei sein ganzes Spektrum: Kühle Melancholie wie von Snow Patrol («Wild Echo»), beklemmende Eindringlichkeit wie von A Perfect Circle («The Path Of The Reindeer») und melodisch explodierende Energie wie von Chris Cornell («Bird»); alles mit einer Prise relaxter, transzendenter Zuversicht, wie von A-ha oder Jack Johnson. Für Fans von nicht alltäglichen Klängen ist «Members Of The Green Phlox» ein absolutes Musthave – und auch auf Vinyl zu haben.
Katrin