Die längst endlose Flut an Bands weltweit verunmöglicht es, stets eine komplette Übersicht aufrecht erhalten zu können. Das führt mitunter dazu, dass viele eigentlich interessante Acts untergehen, wenn sie sich in der Szene und der Fachjournaille nicht hervor tun. Monasterium könnte das gleiche Szenario ereilen, aber wenigstens liegt die Scheibe hier und jetzt zur Rezension auf. Die Truppe um Michał Strzelecki (Vocals), Tomasz Gurgul (Guitars), Filip Malinowski (Bass) und Maciej Berniak (Drums) hat sich dem Epic Doom Metal verschrieben, der vor allem eine starke Schlagseite zu Candlemass der Ära Messiah Marcolin aufweist. Dies vor allem auf der gesanglichen Seite, denn obwohl der Range von Michał insgesamt breiter ist, hört man Messiah immer wieder klar heraus. Das Tempo der Songs ist gernegerecht schleppend, aber nie lavamässig und der Gitarren-Sound klingt kerniger sowie heller als bei den Stil-Ikonen aus Schweden.
Darüber hinaus überraschen akustische Gitarrenklänge, die bei «Seven Swords Of Wayland» einleitend zu hören sind, um beim nachfolgenden «Remembered» gleich den ganzen Track damit auszufüllen. Diese coole Überleitung lässt anschliessend «The Siege» in bester Manilla Road Manier glänzen. Das polnische Quartett hat die Rezeptur bezüglich "Epic" zu hundert Prozent verinnerlicht und lässt auf diese Weise auch Fans von Solitude Aeturnus oder Sorcerer frohlocken. Die transparente wie zeitgemässe Produktion macht mit dem wunderbar bollernden Bass und den beeindruckenden Vocals keine Gefangenen und gehört in jede gut sortierte Doom-Sammlung. Anspiel-Tipps kann ich eigentlich keine abgeben, aber der fast 8-minütige Titeltrack «Cold Are The Graves» zieht nochmals alle Register und lässt Monasterium eher grell erstrahlen als von der Dunkelheit verschluckt zu werden. Grossartige Mucke, die es verdient gewürdigt zu werden!
Rockslave