Wie so oft bei neuen Künstlern, ist musikalisch alles auf einem sehr hohen Level vorgetragen. Was aber was fehlt, sind die Lieder, die hängen bleiben, auch wenn «Not Today» einen schönen Refrain aufweist. Zudem sitzt der Chilene ein bisschen zwischen Stuhl und Bank. Soll es denn nun modern sein oder doch eher traditionell? Man findet von vielen anderen Künstlern einen kleinen Part in diesen Songs, die aber die persönliche Identität von Nasson noch zu sehr beeinträchtigen. Gitarrentechnisch klingen die Lieder zwar richtig cool, aber dann sind da diese leicht apokalyptischen Sounds, die den Spass für meine gute Laune trüben. «Runaway» löst hingegen dieses "oh, klingt noch gut" Feeling aus, das sich aber schnell wieder legt. Was mir hier definitiv fehlt, ist der Moment, bei dem ich mich ertappe und denke: "Wow, das klingt so geil, dass ich es mir nochmals anhören will!". Jüngeren Metal Fans sei «Scars» trotzdem ans Herz gelegt, denn spielen kann der Junge (man achte unter anderem auf das Solo bei «Bringer Of Sorrow») ohne Zweifel.
Tinu