Sowohl der gepresste Output, wie ihre energiegeladenen Live-Auftritte befeuern Fans und Musikpresse gleichermassen. In den letzten 15 Jahren durften vier Alben «Anchors Apart» (2012), «Utopia 2.0» (2014), «Worldwide Warfare» (2017) und «Operation: Mental Castration» (2021) aus der modrigen Todesgruft ans Tageslicht schleichen. Jetzt markiert das neue Album «Imperium» einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Fünfers um die Gebrüder Fink. Die Platte ist erneut als Konzeptalbum aufgebaut und entwickelt die aufwändige Produktion konsequent weiter. Inhaltlich und visuell knüpft «Imperium» dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat.
Necrotted trauen sich ausserdem immer mehr zu experimentieren, verleugnen jedoch nie ihre traditionellen Wurzeln. Ihr bewährtes Rezept für Melodien, brachiale Gitarrenriffs, donnernde Blastbeats und drückende Slams wird nur dezent aufgemischt. Gelegentlich lassen sich auch schwarze Metal-Elemente ausmachen. Zu den mehrheitlich englischen Texten gesellen sich neuerdings öfters Textpassagen, die in deutscher Muttersprache geknurrt, gebrüllt oder gegrunzt werden. «Imperium» ist mit seinen neun Songs ein anspruchsvolles Album geworden, das nicht nur nackte Raserei zu bieten hat, sondern technisch und melodiös hochstehend ist.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden Necrotted mit ihrem «Imperium» ein grosses Echo im Bereich des zeitgenössischen, abwechslungsreichen Death Metals hinterlassen.
Oliver H.