Frei nach dem Gütesiegel der Frühphase von Iron Maiden, das mit den besten Zutaten der Ur-Riot, Tygers Of Pan Tang und Mercyful Fate ergänzt wurde, zauberte der singende Bassist Jarvis Leatherby Musik in meinen CD-Player, die sich so schnell nicht mehr daraus entfernte. Knapp elf Jahre später erscheint nun das dritte Studio-Album, das auf den Namen «Outsider» getauft wurde. Wer nun denkt, dass der Oltner Plattenladen damit etwas zu tun hat?! Insofern ja, als dass die Platten von Night Demon mitunter auch dort erhältlich sind - Das Trio ist seinem Stil treu geblieben und nistet noch immer wie ein Kuckuck im Nest von Black Sabbath, Iron Maiden wie anderen Metal-Helden und schmeisst alle Möchtegern-Metaller mit einem kecken Arschtritt aus der Vogelstube heraus.Nach einem kurzen Intro geht es mit dem Titelsong in die Vollen. Eine Nummer, die einmal mehr von der Gitarrenarbeit und dem treibenden Rhythmus lebt. Verspielter erklingt «Obsidian», ohne dabei die eingängigen Momente vermissen zu lassen.

Mit schwerfälligen Parts und leicht psychedelischem Gesang lässt «Beyond The Grave» ein schauriges Flair aufsteigen, das sich zu einem harten Metal-Track steigert und den wütenden wie verzweifelten Gesang von Jarvis neben dem akustischen Ende bestens in Szene setzt. Fettes Riffs gefällig? Dann hört Euch «Escape From Beyond» an, während die Ballade «A Wake» sich gegen den Schluss hin deutlich steigert und an Hard Rock der 70er erinnert. Ganz grosses Kino ist das abschliessende «The Wrath», das mit allen Emotionen gewaschen ist und von schnell über aggressiv bis hin zu balladesk und sanft wechselt. «Outsider» ist eine weitere Platte, die kaum die grossen Massen erreichen dürfte, dafür aber die eingefleischten Metal-Fans begeistern wird. Freunde von Iron Maiden bis Metallica sollten hier unbedingt reinhören und sich den Soundwelten der Amis hingeben, denn bei jedem weiteren Anhören entfalten sich wieder neue Parts, welche die Tracks noch interessanter gestalten und unsterblich machen.
Tinu