Die vier Song-EP «Opaque» streckt sich auf über 21 Minuten, wobei der komplexe und komplizierte Titeltrack, sprich der über achteinhalb Minuten lange Rausschmeisser die meiste Zeit für sich beansprucht. Der Sound der Schweizer vereint viele verschiedene Stile in einer Mischung aus organisiertem Chaos. Der Gesang wechselt von harsch hin zu aufsteigender Symphonie, die Musik bewegt sich von erdrückend schwer zu sanftem Solo-Klavier, und das alles passiert beinahe in fast jedem Song. Die vier Songs «Upriser», «Touch And Destroy», «The Scent Of Dead Leaves» sowie der Titeltrack «Opaque» sind ein Sammel-Surium an Klängen, die den Zuhörer auf eine spezielle Reise mitnehmen.
Schroffe Growls und erhabene Cleans von Martyna Halas werden mit Blastbeat-Programmen und pfeilschnellen Synthesizern von Gründungs-Mitglied Jonathan Pellet kombiniert. Manchmal abstrakt, dann wieder das geradlinige Pochen des Basses, die vielschichtigen Vocals und die treibenden Melodien, alles dicht an dicht, mit hohem Tempo und wahnwitziger Energie. Delain treffen auf Arch Enemy, mit einer Beilage von Pendulum, untermalt von fetten Riffs und immer mal wieder herausragenden Soli von Simon Burri. Dazu das stete explosive Eintauchen in noch mehr Trance und vibrierende Elektronik. Man muss diesen Stil wirklich mögen, um damit glücklich zu werden, aber das Trio macht ihre Sache so gut, dass man lieben muss, was sie tun!
Oliver H.