Nun ja, diese Reckless hier stammen aus Italien und f(r)önen den/dem Hair Metal, und dies von der Haarsohle bis zur Wimpernspitze. Ganz ehrlich, die Jungs machen Spass, lassen die Riffs erklingen und somit «Countach» zu einem kleinen Hit werden. Was aber bei solchen Hair Bands oftmals das Problem war, ist, dass sie die Refrains noch fetter auftrugen als ihr Make-up. Auch wenn dabei «One Night Together» für viele Ladies zu einer ultimativen Aufforderung wird, der sie sich nicht abgeneigt zeigen werden, zeigt sich zuerst ein guter Rocktrack, der beim Pre-Chorus schon wieder "zu schnulzig" wird. Das haben Tuff damals cleverer verpackt oder auch Pretty Boy Floyd, die aber immer wieder sehr an der "Schnulzen-Grenze" vorbei schrammten. Auch Tygertailz rockten mehr und hatten mit «Living Without You» einen Killer-Song mit einem unglaublichen Refrain im Repertoire. Wenn sich aber «One Night Together» und «Chic & Destroy» ziemlich ähnlich anhören, dann wünscht sich Mann (Frau eher weniger) doch, dass Reckless mit ein bisschen mehr "Cleverness" ans Werk gehen. Fazit: Man ist weit von Steel Panther entfernt, klopft leise an die Türe von Tuff und hofft irgendwann bei Mötley Crüe die Girls stehlen zu können. "It's A Long Way To The Top"! Ich bin mir aber sicher, dass die Jungs ihre Fans finden werden und dabei auf ihre Kosten kommen. Würden die Herren nämlich die Qualität eines Riff wie bei «Red Lips» durch den ganzen Song hindurch weiterführen können, wäre eine sehr gute Basis geschaffen. Selbst das Geschrei bei «Raise Your Fist» lässt die Truppe mit ihrem Album «T.M.T.T. 80» noch nicht zu den Nachfolgern der Dangerous Toys machen.
Tinu