Stilistisch erreicht uns eine interessante Achterbahnfahrt zwischen gestandenem Thrash-Metal und astreinem Heavy-Metal, da kann's dann schon mal was anleihmässig zwischen Megadeath, Saxon, Judas Priest, Destruction und Konsorten hin- und herpendeln, ohne jedoch die Eigenständigkeit zu vernachlässigen, einfach in einer etwas melodiöseren Art und Weise wie die genannten Kumpels der anderen Combos. Yep, man hört die Spielfreude von Rezet förmlich durch die Membranen der Boxen rausquillen, welche nur so vor Abwechslung strotzt. 'Truth In Between' als reines Thrash-Album zu nennen, ist etwas fahrlässig, denn Rezet haben in ihrem Songwriting grenzüberschreitend viel mehr zu bieten. Die beiden Gitarren frickeln, thrashen, speeden, powern und metallern sich genüsslich Riff an Riff durch die Tracks. Die Soli sind stets mit Schmackes gespielt und intoniert, mal thrashig, mal herrlich metallisch, ja beinahe schon straight rockend. Der Bass passt da perfekt mitrein, denn trotz den zwei 6-Saitern wummert dieser klar und groovend durch die Songs, eigenständig und treu klar heraushörend. Die Drums doublen die Basses nicht einfach so nach vorne, nein, sie double-bassen gekonnt mal speedig thrashend, mal einfach im straighten Heavy-Metal-Style, danach wieder einfach nur powernd ab nach vorne, wirblig und breakig, diese Patterns. Die Sangeskunst tendiert zwischen traditionellem Metal und eben bekanntem, klaren und thrashigem Shouting. So ist 'Truth In Between' eine sehr abwechslungsreiche Metal-Thrash-Scheibe geworden. Die Produktion ist klar druckvoll, das Coverartwork ist genial ausgefallen, erinnert mich spontan an vergangene Rage-Releases. Anspieltipps wären da 'Populate, Delete, Repeat', 'the Last Suffer', 'Truth In Between' und '(Un)certain Crimes'. Erfrischender Metal-Thrash.
Poldi