Auch wenn der Power Metal der Alemannen mächtige Unterstützung durchs Keyboard erfährt, driftet man erfreulicherweise nicht von einer gewissen Grundhärte ab. Das ist schon dem Opener «Victory» anzumerken, den der Midtempo-Song lässt den Gitarren genug Spielraum, und Sänger Lukas Remus überzeugt nicht nur hier mit seinem imposanten Stimmumfang, sprich meist singt er aber Power Metal untypisch im tiefen Bereich. Neben «Victory» finden sich aber noch mehr starke Momente. Das hymnische «Iron Wings», das episch anmutende «Brothers Arise», welches mit mächtigen Chören punktet oder das mit harschem Gesang auftrumpfende «Behind The Curtains». Rigorious starten ihre Karriere mit einem durchwegs guten Album. Fraglich ist freilich, ob ordentlich heute noch ausreicht, um auf sich aufmerksam zu machen. Zu gönnen wäre es Rigorious auf jeden Fall, denn das von Chris Boltendahl (Grave Digger) produzierte Werk ist definitiv zu schade als Lagerhüter. Wer Bands wie Sabaton, Beast In Black oder Orden Ogan zu seinen Favoriten zählt, sollte sich von «Night Of Retribution» angesprochen fühlen.
Rönu