Könnte man nicht mal als so unrealistisch ansehen, denn viele Bands, welche in den 2000ern gross geworden sind, haben sich auf Tauchstation begeben, nachdem man nicht mehr an vergangene (one Hit) Glanztaten anknüpfen konnte. Nun, Staind haben schon immer wieder neues Material veröffentlicht, aber so gross in die Schlagzeilen kam man damit nicht mehr. Dann kamen die Coronis, und das hat vielen das Genick gebrochen. Staind haben sich offenbar schon vorher eine Auszeit gegönnt, und dies hört man jetzt auf dem neuesten Output auch sehr gut. Verdammt, zwölf Jahre, da hat sich offenbar einiges aufgestaut. Aaron Lewis hat, soweit ich weiss, schon lange nicht mehr so inbrünstig geschrien und gegrowlt, und seine cleane Stimme ist noch eindrücklicher als vorher, das geht so richtig schön tief rein. Aber der Sänger ist nur eine Komponente, da die ganze Crew einen hervorragenden Job macht - halt eben so, als hätte es diese Zeit gebraucht, um wieder voll durchstarten zu können. Allerdings muss auch eine Warnung ausgesprochen werden: Staind waren zwar noch nie eine Truppe von Frohnaturen, aber «Confession Of The Fallen» ist dermassen eindringlich, um nicht zu sagen beinahe schon niederschmetternd ehrlich, offen und brutal schonungslos (sowohl mit dem Zuhörer wie auch dem Künstler selbst), was man vielleicht nicht in jeder Stimmungslage zu ertragen mag. Intensiv!
Toby S.

2. Meinung: Was macht eine Band, die weltweit über 15 Millionen Alben verkauft hat und mit ihrem Hit «It's Been A While» geschlagene 20 Wochen auf Platz 1 der Charts war? Ja, genau, sie lässt sich auf, oder besser: Sie pausiert auf unbestimmte Zeit.

Lange Zeit sah es so aus, als sei die Geschichte von Staind geschrieben, als sich Sänger Aaron Lewis entschloss, dem Alternative Rock den Rücken zuzukehren und eine Country-Karriere zu starten.Klar, auch da war der gute Mann mit der prägnanten Stimme sehr erfolgreich und könnte sich auch weiterhin darin suhlen.

Doch nun, 12 Jahre nach dem letzten Staind-Album, ist er wieder da. «Confessions Of The Fallen» ballert einem so was von in die Fresse. Es scheint fast so, als wolle die Band der Welt zeigen, was sie heute noch zu bieten hat und das ist definitiv kein lauer Aufguss der guten alten Zeit, im Gegenteil. Knallige Radiohits, mit denen sie garantiert wieder die Charts stürmen werden. Welcome back Stand, please stay now.
Pat