Angesprochen sind Chris Reifert (Schlagzeug/Gesang) und Greg Wilkinson (Gitarre/Bass) von der amerikanischen Metzger-Truppe Autopsy. Seit ihrer Gründung hat die Band hart gearbeitet. 2022 veröffentlichte sie ihr erstes Album «Labyrinth Of Veins», das gute Kritiken einfuhr und im Underground schnell Fussabdrücke hinterliess. Mit dem Nachfolger «Aborted From Reality» setzte die Combo die Schöpfung von knusprig-doomigem und ekelhaftem Death Metal unerschütterlich fort. Bestehend aus elf Titeln und mit knapp vierzig Minuten Spielzeit ist «Aborted From Reality» eine Reise ins Abstruse, eine Abwärtsspirale aus Emotionen, Chaos und Auslöschung. Blut, Moder und Schleim ziehen ihre Kreise und verwandeln jedes Wohnzimmer in einen Schauplatz des Grauens.

Die Stärken dieses Albums liegen eindeutig im eingängigen Riffing und beim grandiosen Schlagzeug-Spiel. «Cathedral Of Vomit» ist dabei nur ein Beispiel, wie ein grossartiges, headbangendes Gitarren-Riff dazu beitragen kann, den Track voran zu treiben, ihn zu fokussieren und einprägsam zu halten. Der Hauptteil des Static Abyss Arsenals besteht in ihrer Fähigkeit, von höhlenartig langsam und methodisch, hin zu barbarisch und unberechenbar zu wechseln. Trotzdem behalten sie immer eine gewisse durchgehende Linie ein, die den Songs Stabilität und Dramatik verleiht.

Obwohl die Mitglieder schon alte Füchse im Business sind, klingt nichts, was Static Abyss auf der Langrille machen, ausgelaugt oder annähernd langweilig. Sie haben es geschafft, die Kern-Zutaten von Crust, Doom und Death Metal zu nehmen und alles so zu vermischen, dass daraus ein organischer Sound entsteht. Ein Highlight des Albums ist sicherlich «Horizon Of Cremains», eine schöne Halbzeit-Präsentation der besten doomgetränkten Momente von «Aborted From Reality». Die Eröffnungs-Riffs hören sich an wie klassische Candlemass Gepflogenheiten, die in einem Sumpf verwesender Körperteile ertrinken. Was für ein schönes Bild, oder?
Oliver H.