Handelt es sich bei diesem Gastsänger gar um ein einmaliges Kaliber wie Blind Guardians Legende Hansi Kürsch, können eine Band und ihr etatmässiger Sänger nach so einem Opener eigentlich nur noch verlieren. Im Vergleich zum Krefelder kommt Stranger Vision Shouter Ivan Adami einfach nur flach heraus. Am deutschen Barden würden aber wohl über neunzig Prozent aller Sänger scheitern, und mit dem Titeltrack veredelt Kürsch auf jeden Fall ein tolles Lied. Was danach folgt, besitzt ebenfalls Klasse und weist im Falle von «The Deep» mit Tom S. Englund (Evergrey) eine weitere Legende am Mikrofon aus.
Nach dem ersten riesigen Eindruck bleibt vieles auf hohem Niveau gut, erreicht letztlich jedoch nicht mehr ein als ein "hervorragend". Dabei setzen die Italiener auf eine gute Mischung aus progressiven Elementen und eingängigem Melodic Power Metal. Der Anfang von «Handful Of Dust» könnte gar einer AOR-Band entstammen. Live dürften Stranger Vision mit ihrer Musik gar für Furore sorgen. Auf CD bleibt mir allerdings auch nach mehreren Hördurchgängen schlicht zu wenig hängen, und es zieht mich zu wenig in dieses Werk hinein. Wer Prog und Power Metal mag, darf gerne ein Ohr riskieren, denn die Musikalität der Italiener ist auf «Wasteland» durchaus beeindruckend, nur verspielen sie mit dem zu frühen Einsatz des prominenten Gastsängers leider wertvolle Punkte.
Roger W.