Bands wie Possessed, Sadistic Intent oder Morbid Angel stehen Pate, besonders bei den vokalen Beschwörungen, die das facettenreiche instrumentale Inferno auf abgrundtiefe Weise heulen lässt. Suffering Sights marschieren weiter in die Abgründe der Hölle und lassen in ihrer hektisch prügelnden Kakophonie der Morbidität nicht nach. Unendliche Quellen brillanter Ideen finden sich auf «When Sanity Becomes Insanity», und die werden mit beeindruckender Präzision und lustvoller Wildheit alter Schule gespielt. Dies ergibt eine fesselnde Aufzeichnung von fast vierzig Minuten Laufzeit. Eine so grosse Auswahl an Riffs und Blastbeats aneinander zu reihen, kann eine schwierige Aufgabe sein. Glücklicherweise stützt sich die organische Feuerkraft ihres Sounds auf ein Skelett aus Leidenschaft und Tradition, das die Musik zu wahrer Grösse antreibt. Die Band, die eine klangliche Apokalypse wahrer südamerikanischer Death Metal Eingeweide herauf beschwört, hat sich auf beeindruckende Art und Weise selbst übertroffen. Das vorliegende, sprich vernichtende Debüt-Album ist nicht nur ein Killer-Beispiel für frühe Death Metal Verehrung, sondern strotzt nur so vor feuriger Leidenschaft. Für Suffering Sights wäre es leicht, sich auf abgeleitete Klischees zu verlassen, aber es ist nicht zu leugnen, dass die Jungspunde ihre eigene Persönlichkeit und einen eigenen Charakter in ihre Platte eingebracht haben.
Oliver H.