Mit dem zweiten Album «Petrol» hat die Band ein wahres Meisterwerk vollbracht! Minimalistisch, aber präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, gibt Drummer Marky Edelmann den harten Takt vor. Er wird vom brummenden Bass von Chris Perez bestens assistiert. Die beiden Gitarristen Stefano Mauriello und Daniele Merico lassen ihre Gitarren wie sanfte Kätzchen schnurren, um sie aber auch immer wieder wie hungrige Löwen aufbrüllen zu lassen. Und Sänger Thomas Ott, der auch als renommierter Comic-Artist bekannt ist, schmeichelt sich mit seiner charismatischen Stimme in sämtliche Gehörgänge ein. Mit «Bomb» beginnt dieses Album dunkel und Frontmann Ott klingt wie eine bessere Version von Glenn Danzig! Das albtraumartige Gitarrenspiel ist dabei von einer beklemmenden Schönheit. Das reduzierte Drumming verleiht dem Song zudem eine explosive Langsamkeit. Mit einem massiven Riff startet «Blind» und dass Thomas nicht nur ein genialer Comiczeichner ist, sondern auch ein genialer Sänger, beweist er so auf eindrückliche Art und Weise.
Hier fügen sich alle musikalischen Puzzleteile nahtlos zu einem phänomenalen Gesamtbild zusammen! Angsteinflössend und verstört, so kommt «Slave» aus den Boxen und sobald der Gesang einsetzt, kann man die Verzweiflung und Traurigkeit förmlich spüren, auch wenn die Gitarren immer mal wieder für einen Hoffnungsschimmer sorgen! Nachdenklich geht es ruhig mit «Something» weiter, und wirklich langsam legt dieser Track an Fahrt zu. Genial wie der Gesang aus einer anderen Dimension zu kommen scheint! Zum Ende hin finden sich noch Ähnlichkeiten hin zu «Black Hole Sun» von Soundgarden. Mit dem «Dirt» wird dieses geniale Album würdig beendet, heisst mit einer massiven Riffwand wird dem romantischen Beginn schnell ein Ende gesetzt, und die Band liefert nochmals in allen Belangen ab! Zum Doom-Album des Jahres gehört natürlich auch eine Spitzenproduktion und für diese ist Tommy Vetterli vom "New Sound Studio" verantwortlich! Tar Pond ist mit «Petrol» ein wahres Meisterwerk gelungen und das ohne Wenn und Aber!
Roolf