Das wird gleich beim Opener «On Time» unter Beweis gestellt, der von null auf hundert in die gute Stube plumpst und sich herrlich nach den 70ern und frühen 80ern anhört. Die druckvolle Vintage-Produktion füllt den Raum optimal aus, und die beiden Gitarristen erinnern dabei von ihrem Spiel her an die Kollegen Arve Isdal und Thomas Tofthagen bei Audrey Horne. Ein erstes Mal hört man das bei «The Taker», wo das kernige Riffing von Arnau (Diaz) und Joakim mit einem ersten töften Twin-Soli angereichert wird. Nach diesen zwei ordentlich flotten Nummern legt der Titeltrack offen, was The Riven sonst noch zu bieten haben. Dazu gehört mitunter auch der durchwegs bollernde Bass von Max Ternebring, die nächsten feinen solistischen Axt-Einlagen und der glockenhelle Gesang von Totta.
Nach dem so eher unerwarteten flamenco-artigen Intermezzo «La Puerte Del Tiempo» lässt es «Sorceres Of The Sky» in ähnlicher Manier wie zuvor krachen und bringt am Schluss nochmals das Thema der instrumentalen Überleitung. Zunächst etwas doomig geht es bei «On Top Of Evil» weiter, ehe das Tempo wieder angezogen wird. Das Finale bestreiten das nur mit einer Akustik-Gitarre untermalte «Sundown», wo Totta erneut variantenreich brilliert und «Death» als schwererer Brocken, der aber nochmals alle Register zieht. Wer sich also unter anderem Audrey Horne mit female vocals vorstellen kann und Vanderbuyst hoffentlich nicht vergessen hat, findet in The Riven eine weitere überaus interessante Combo, die man im Auge behalten muss, vor allem auch was Live-Aktivitäten angeht!
Rockslave