Nachdem die Band aus dem Kanton Wallis 2016 gegründet wurde, kam im Jahr darauf bereits ein full-lenght Demo mit nicht weniger als elf Songs heraus, wovon dann acht, ergänzt um zwei neue Tracks, kurz darauf das Debüt «WolfBurn» zierten. 2018 und noch immer ohne Deal, erschien mit «Stalking Tender Prey» zwar eine neue Scheibe, die aber mitunter ein paar Neueinspielungen älterer Songs enthielt. Auf lokalen Bühnen machte man sich durchaus einen Namen, aber gross Notiz von der Truppe aus Brig nahm national kaum jemand. Das änderte sich erst 2019, als Thomi Rauch (Ex-Kirk) als neuer Sänger anstelle von Fredy Salzmann zum Line-up, bestehend aus Rolf "Rodo" Studer (g), Patrick Ambord (g), Thommy Ambiel (b) und Sven Imsand (d), stiess. Die Freude darüber war meinerseits gross, denn nach dem zweiten Kirk-Album «Masquerade» (2014) verschwand Thomi, zumindest in meiner Wahrnehmung, komplett von der Bildfläche. Letztes Jahr erschien dann eine erste 4-Track EP in der neuen Besetzung, die bereits etwas von dem vorweg nahm, was nun in Form von «Somewhere», des so zu sagen "echten Comeback-Debüts" von tHOLA, veröffentlicht wurde. Die Erwartungen hierzu waren deshalb sehr hoch angesetzt, auch soundtechnisch.
Ein erster Komplettdurchlauf offenbart eine fast durchwegs powerthrashige Grundstruktur mit mächtig Dampf im Kessel, die auch immer wieder progressive und vor allem melodische Elemente aufgreift. Der Opener und Titeltrack gibt dabei gleich zu Beginn den Tarif durch und bratzt wuchtig aus den Speakern. Der aktuelle Leadgesang passt derweil vom Timbre her weitaus besser zu tHOLA als vorher, und daher erstaunt der offizielle Kommentar der Kollegen sinngemäss überhaupt nicht mehr: "Thomi was and is, exactly what we were dreaming of, what we wanted. His voice blew our minds right away, we have our man." Hört Euch nur mal das galoppierende «Heroes» oder den mächtigen Thrasher «Storm» an, und das Ganze gipfelt schliesslich im Oberkracher «P.A.R.A.S.I.T.E.» - tHOLA sind voll da, obergeil! Und mit jedem Durchgang mehr bohren sich die musikalischen Widerhaken tiefer ins Fleisch hinein und lassen einem nicht mehr los! Der runtergestimmte Klampfensound verströmt zudem eine gewisse Düsternis, die gut zum gegenwärtigen Weltgeschehen passt. Dass dabei gewisse Reminiszenzen an Devin Townsend aufblitzen, steht der Truppe bestens zu Gesicht. Würden die Bass-Drums noch etwas mehr "Wumms" entwickeln, hätte ich den Zehner gezückt.
Rockslave