Dieses Debüt ist inhaltlich geprägt vom persönlichen Streben nach spiritueller Gnosis, die weit über die kosmische Realität hinaus geht. Unhallowed sind ein Muss für Liebhaber skandinavischer Black Metal Kunst mit Thrash-/Death-Influences und Anhängern von zeitgenössischem Black Metal gleichermassen. Auf knapp achtunddreissig Minuten bietet uns «Awaken The Black Flame», was auf Deutsch so viel wie "erwecke die schwarze Flamme" Feinkost ohne Umschweife von exzessiv-aggressivem Treiben, das melodischen Elementen immer wieder Raum verleiht und als Gegenpart im Sound zu fungieren vermag. Die vielschichtigen Gitarren-Arrangements mit umfangreichen Lead-Gitarren bilden die Basis für aufwändiges Songwriting und führt die Drums zu weitreichenden Takt-Variationen, diese wiederum mit Bass-Läufen zu einem gepalten Kraftakt avisiert. Die Vocals stehen mit ihrer Kälte und Tenors-Brunst in keinster Weise hinterher, nein, sie unterstreichen mit krankhafter Vielfältigkeit einen Resonanz-Bogen des Bösen, "from hell to the fire"!
Jedes der sechs Allianz-Tracks zementiert den Eindruck, dass hier konsequent Ideenreichtum und Inspiration von unbändiger Schaffenslust-/Kunst zum Besten gegeben wird, denn dann ist man in der Lage, Songs wie «We Shall Reap» oder «Child Of Wrath» zu komponieren, geschweige zu spielen. Wenn man dann noch etwas mehr in die Tiefe geht, wie beim Track «Black-Winged Lord», wo man sogar noch dezent progressive Sticheleien vorfindet, die nicht nur Gefallen finden, sondern einer Grab-Schändung gleich kommen, dann ist Teufels-Hand im Spiel! Unhallowed haben mit «Awaken The Black Flame» alles richtig gemacht und ein ganz starkes Debüt-Album abgeliefert. Das namenlose Trio reiht sich nahtlos an gegenwärtige Newcomer-Grössen wie Naxen oder Fagus im Deutschen Black Metal ein, "really strong" I would say.
Marco