Es ist nach «Taistelutatho» (2018) und «Tuoppitansi» (2020) das dritte Album, das mit einem «T» beginnt und würde somit eine Trilogie wunderbar abschliessen. Um die Tradition der Vorgänger zu wahren, sind alle elf Titel in finnischer Landessprache gesungen, was den Zugang bei diesem Werk, bei aller Liebe für heroischen Wikinger-Folk Metal, mit harschen Tempoausbrüchen nicht erleichtert. Der Sechser aus Oulu, jenem Ort, wo die jeweils Luftgitarren Weltmeisterschaft stattfindet, versteht es jedoch gekonnt, ihre Songs durch Akkordeon, Singalongs und fette Groove-Parts aufzulockern – falls nötig. Es ist beinahe überflüssig zu erwähnen, dass bei Nummern wie dem leicht abenteuerlich beginnenden «Raivokansa» oder «Jotunnimalja» in Richtung der grossen Brüder «Ensiferum» und «Finntroll» geschielt wird. Es wirkt sich aber keineswegs negativ auf «Verikalpa» aus, denn von billiger Kopie kann man nicht sprechen. Sie kennen ihr Metier und bauen auf aggressiv bärbeissige Spannung, heroisches Faible und verschiedene Stimmungsraster sowie abwechslungsreiche Vocals, die seit je her als fester Bestandteil der von Sänger Janni Ikonen ins Feld geführten Crew dazu gehören. «Tunturihauta» bietet raukantigen Folk Metal in richtungsweisender Tradition, auf den Spuren früherer «Finntroll», «Ensiferum» & Co. Zu dieser Platte lässt sich definitiv mehrmals mit erhobenem Met-Horn anstossen und man kann die Puppen gepflogen tanzen lassen.
Oliver H.