In erster Linie liegt das am Traditionsbewusstsein der involvierten Musiker, welche, statt auf Kauzigkeit auf Teufel komm raus zu setzen, die filigranen Harmonien der Psychedelic Rock – Glanzzeit aufnehmen und diese mit einem Extraschuss wohldosierter Energie versehen, ohne sich dabei in Exzentrik-Exzesse zu verlieren. Pink Floyd lassen sich in diesem Zusammenhang als Quelle der Inspiration kaum leugnen, vor allem ihre Phase von «A Saucerful Of Secrets» (1968) bis und mit «Meddle» (1971) scheint mir hier eine gewichtige Rolle gespielt zu haben. Aber auch die Prog-Götter von Yes haben vor allem in Bezug auf den stets entrückt wirkenden, mehrstimmigen Gesang ihre offensichtlichen Spuren hinterlassen, was den positiven Gesamteindruck nur noch bestätigt. Die empfindliche Balance zwischen verträumten Passagen und progressiv rockenden Ausbrüchen wird dabei immer penibel eingehalten, was aus dieser Scheibe einen echten Hörgenuss für Progressive Rock Fans macht. Als Sahnehäubchen auf diesem leckeren und vielschichtigen Kuchen servieren uns die Jungs mit «Big Brain Monsters» noch einen entfesselten, schön tight rockenden Jam, der bei angemessener Lautstärke die Wände wackeln lässt. Jimi Hendrix wäre mit Fug und Recht stolz auf solche Enkelkinder. «IV The Stream Of Forgotten Thoughts» ist seit langem etwas vom Besten, was ich aus dieser musikalischen Ecke gehört habe.
Mirko B.