«Leviathan» startet dieses Album sehr ruhig und besinnlich. Sensationell, wie der Song an Intensität zulegt und sich melodramatisch zu immer neuen Ufern hinbewegt. Das melancholische Saxophon-Solo in der Mitte ist dabei ganz grosses Kino! Ruhig beginnt «Salt Paradise» mit akustischer Gitarre, und man hat keinen blassen Schimmer, wohin die Reise gehen soll. Sobald aber die tiefe Stimme des Sängers einsetzt, könnte man meinen, dass es sich um eines der letzten Werke von Johnny Cash handeln könnte. Das gefühlvolle Saxophon-Solo wertet den Gesamtsound nochmals auf die nächste Stufe auf. Wie aus der Asche, erhebt sich «Phoenix» majestätisch in die Höhe! Wiederholt sorgt das Saxophon für Gänsehaut und ist sowas wie das Salz in der Suppe. Und wenn White Ward den Knüppel aus dem Sack lassen, dann fällt auch schon mal der Putz von den Wänden! «Silent Circles» treibt hingegen in ruhigen Gewässern, löst aber immer mal wieder erhöhten Wellengang aus! Teilweise wirkt die Chose derart gechillt, dass man dies in einer Bar abspielen könnte.
Ein kurzes Zwischenspiel stellt «Echoes In Eternity» dar. Sehr jazzig und mit einer unbeschreiblichen Coolness wird für drei Minuten dahin gejammt. Beschwingt und nach New Wave klingend, geht es mit «Cronus» weiter und zeigt die Vielseitigkeit von White Ward bestens auf. Mit dem Titeltrack «False Light» wird am Anfang voll abgegangen, und da rappelt es dann ganz gewaltig im Karton! Nach fünf Minuten beginnt jedoch quasi ein neuer Song im Song! Fertig ist die Raserei, denn jetzt ist erneut chilliger Saxophon-Sound angesagt. Die Abwechslung an der Stelle ist wirklich grossartig, nur lassen sich diese beiden Seiten von White Ward nicht immer nahtlos vereinbaren. Zum Ende folgt mit «Downfall» nochmals ein ganz ruhiges Stück Musik zum Geniessen, und diese Nummer könnte so glatt auch von Bohren & The Club Of Gore stammen. Die Ukrainer mixen besinnliche Momente mit unbändiger Raserei, und das gelingt ihnen meistens. «False Light» von White Ward stellt so ein ganz spezielles Hörerlebnis dar, das es wahrlich zu entdecken gilt!
Roolf