Ein Blick ins heimische CD-Regal bringt bloss «Black Wings», das zweite Album von 2002 hervor, und auf einer externen Festplatte, die meine kultige iTunes-Version 10.7.0.21 mit über 20'000 mp3-Songs befeuert, finden sich immerhin vier weitere Alben, darunter das selbstbetitelte Debüt von 1999 mit dem grausligen Artwork. Die Mucke der Schweden, die ja vor allem zu Beginn ein ziemliches Faible für Iron Maiden zeigte und immer noch nicht ganz abgelegt hat, wurde hier letztmals 2014 und 2017 kurz abgespielt. Das kann nun mehrere Gründe haben, und einer davon ist sicher die schiere Menge an Sound, die sich mit den Jahren auftürmt. Die Tage und Nächte werden ja nicht länger und persönliche Präferenzen erledigen den Rest, und man kann eh nicht immer alles am Ohr haben. Nimmt man sich nun das alte Material erneut zur Brust und vergleicht dies mit «Shadowland», dem mittlerweile neunten Studio-Album, hat sich nicht viel an der bisherigen Grundformel verändert, ausser dass die früheren Produktionen deutlich rauer klingen. Der einst bollernde Bass-Sound der frühen Tage steht seit dem Zuzug von Pontus Egberg (King Diamond, At The Movies, Ex-The Poodles) seit 2019 dafür wieder mehr im Fokus. Das "Problem" von Wolf ist ein Altbekanntes, denn trotz der fraglos soliden Basis dümpelt das Boot seit je her ohne auffrischenden Wind im Flachwasser umher. Das eine oder andere prägnante Riff reicht einfach nach wie vor nicht aus, um sich nach der Einkehr der Ruhe am Ende der Scheibe an irgendetwas festhalten oder erinnern zu können!
Rockslave