Ihr neues Bravourstück «A History Of Nomadic Behavior» ist dem selbstbetitelten Vorgänger «Eyehategod» mindestens ebenbürtig und unterstreicht Eyehategod's Bedeutung als unkopierbare Vertonung von politischem Unmut, Drogeneskapaden, (Selbst-)Hass und letzten Endes Läuterung. Diese Platte mit zwölf brandneuen Tracks war längst überfällig, doch in New Orleans ticken die Uhren seit je her anders und einmal mehr musste die Band mit mehreren Fallstricken fertig werden, die sie an der Arbeit an neuem Material hinderten. Irgendwie geht am Ende doch immer alles logisch auf, wobei eines konstant bleibt: die ureigene Handschrift, kreativ mit Rückkopplungen zu arbeiten wie in «Current Situation». Eyehategod sind gerade auf der rhythmischen Ebene eine enorm spannende Band. Man höre das kantig abgehackte «Built Beneath The Lies» und das Start-Stopp-Verfahren während «The Day Felt Wrong». Solchem Stoff stehen wiederum zähe Groover wie «The Outer Banks» gegenüber, die den Vierer genau so präsentieren, wie man ihn kennt und schätzt, immerzu mit haarsträubend offenen wie bildhaften Texten, mit denen sich der ewig gebeutelte Schreihals Mike IX Williams einmal mehr als Gossenpoet erster Güte bestätigt. Sicher ein Album, das sich Freunde des Slugde-Genres nicht entgehen lassen dürfen. Willkommen zurück, Jungs!
Oliver H.