Im Gegensatz zu seiner alten Band, mischen sich nicht ganz so viele Musikstile. «Welcome To Hel» ist insgesamt deutlich weniger hektisch als jene Kvelertak-Scheiben, denen Erlend seine Stimme lieh. Das heisst allerdings nicht, dass Hjelvik irgendwelche Ambient-Klänge oder melodischen Akustiksongs spielen würden. Vielmehr regiert hier der oftmals stampfende Viking (Heavy) Metal. Dieser bewegt sich oft im groovenden Mid Tempo («The Power Ballad Of Freyr», «Kveduluv», «Glory Of Hel»), das jedoch immer wieder durch Up-Tempo Passagen mit jeder Menge Power aufgelockert wird («Ironwood»). Gelegentlich werden Hjelvik auch mal episch mit «The North Tsar» oder driften sogar in Richtung Power Metal ab, wie bei «Necromance». Besonders Letzteres dürfte manchem Fan von Erlends früheren Platten nicht zwingend zusagen.
Dadurch kommen aber auch Freunde geradliniger Tracks auf ihre Kosten, etwa wenn «Father War» im Stile alter Amon Amarth stumpf voran stampft und dabei alles umpflügt, was ihm in den Weg kommt. Ein möglicher Kritikpunkt an Hjelvik könnte der Gesang sein, der doch recht gleichförmig daher kommt. Man kann zumindest anmerken, dass man auf «Welcome To Hel» ausser Geschrei und heiserem Sprechgesang wenig Stimmvarianz zu hören bekommt. Abgesehen von «Necromance», da ist tatsächlich guter melodischer Gesang zu hören. Diese Kritikpunkte fallen aber nur bedingt ins Gewicht, da «Welcome To Hel» mit seiner unbändigen Energie über Vieles hinweg tröstet und die Vocals des namengebenden Frontmanns eine lässige Coolness verströmen, die man einfach mögen muss. Somit ist dem guten Mann ein weiteres richtig unterhaltsames Album gelungen. Hoffentlich kann die Band das Potenzial von «Welcome To Hel» beim nächsten Album noch weiter ausbauen.
Oliver H.