Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das Quartett einen gelungenen Crossover aus Art Rock, Eighties Pop und New Wave spielt. Naturgemäss sind Uriah Heep, Yes, Camel und Focus im Sound dieser jungen Band vertreten, aber sie lässt auch Einflüsse von Bands wie A-Ha oder Kraftwerk zu. Gerade diese seltsam anmutende Kombination führt dazu, dass einige Songs zwar ganz Prog-typisch manchmal sehr überraschende Wendungen nehmen, die Königsdisziplin des Progressive Rock, der Longtrack, allerdings ganz aussen vor gelassen wird. So bleiben die Nummern einerseits recht kompakt und übersichtlich, faszinieren andererseits aber trotzdem mit sphärischen Klängen und fesselnder Vielschichtigkeit. Dabei wurde offensichtlich peinlich darauf geachtet, den Sound nicht allzu modern zu gestalten. Alles klingt sehr organisch und natürlich, und traditionelles Instrumentarium wie das obligatorische Rhodes-Keyboard, die Violine oder die gelegentlich auftauchende Querflöte trägt selbstredend noch dazu bei, den Zuhörer musikalisch ein paar Jahrzehnte zurück reisen zu lassen. Ein sehr gelungenes Debüt einer sehr interessanten Band, das ich jedem Progressive Rock-Fan wärmstens empfehlen kann.
Mirko B.