Im letzten Jahr hat er vier Live-Streams vorgenommen, in denen er die Lieder alleine, akustisch gespielt hat, wobei die vierte aufgenommen wurde. Das Konzept ist ziemlich simple: Soord begrüsst Dich als Zuhörer*in, spielt ein Lied, erzählt zwischendurch etwas zu den Tracks und spielt wieder ein Nächstes – ein Live-Stream, den man nun unendlich wiederholen kann. Auf der Setlist stehen zwei Lieder des neuen Albums: der Albumhit «Demons» und der Titeltrack «Versions Of The Truth», die restlichen sechs sind aus ihrer grossen Diskographie präzise herausgepickt, wobei auch Lieder darunter sind, die schon lange nicht mehr live gespielt wurden. Soord knallt beim rockigen «In Exile» in die Akustikgitarre und verkörpert unter anderem in «Last Man Standing» die für TPT typische sinnliche Melancholie. Die Freude und Erfüllung, die Soord bei seiner Performance verspürt, ist beim Zuhören greifbar und färbt gerade deshalb ab. Zudem zeigt dieser Live-Stream, dass er auch wirklich authentisch live performt. In «All This Will Be Yours» kreiert er vorab einen Rhythmus, der folgend sein Spiel mit der Akustikgitarre untermauert, wobei er einen dafür zweiten Versuch startet. In «Someone Pull Me Out Of Here» vergisst er die zweite Strophe. Seine Reaktion darauf ist herzerwärmend: Er beginnt zu lachen und scherzt herum, nimmt also die Situation mit Humor, weiss sich zu helfen und fährt mit dem Lied fort. «The Soord Session Vol. 4» ist einzig und allein ein gemütliches Zusammensein mit Bruce Soord. Die Performance an sich ist nicht wirklich speziell, jedoch die Umstände, seine Art und die spürbare Leidenschaft verleihen dem Album einen persönlichen und dadurch erfüllenden Touch. Soord kann seinen Fans damit ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern und etwas positive Energie und ungestörte Leichtigkeit vermitteln.
Sina