Seit ihrer zufälligen Gründung im Jahr 2010 haben sich Firtan einer einzigartigen Spielart des extremen Metals verschrieben und sich bei unzähligen Shows in ihrer Heimat Deutschland und im Ausland ein begeistertes Publikum erspielt. Zugegeben, die Wurzeln der Band liegen im Black Metal, insbesondere in den entscheidenden Tagen der 1990er Jahre, aber im Laufe von zwei gefeierten Alben - «Niedergang» (2014) und vor allem «Okeanos» (2018) - haben Firtan mühelos einen Eklektizismus integriert, der in sich geschlossener und zunehmend kaleidoskopisch geworden ist. Jetzt liefern sie mit «Marter» ein weiteres Werk ab.

Man soll sofort den typischen Firtan-Sound spüren - ein wütendes und doch wunderschönes Riffing, eine herbstliche und doch klischeefreie Atmosphäre, Kompositionen, die sich über epische Längen erstrecken und doch kompakt bleiben, soll es werden. Wer tiefer eintaucht, könnte feststellen, dass Firtan in ihrem Soundfeld mutiger geworden sind und mehr Akustik, Synthesizer und Streicher einbauen, um die Atmosphäre zu verstärken. Erstaunlich ist, dass die Band dieses Klangfeld nie überstrapaziert. Alles soll reichhaltig und robust klingen, aber an seinem richtigen Platz, jeder Ton soll endlos durch die Seele hallen. Dass Firtan «Marter» in manchmal diametral entgegengesetzte Richtungen führen - heftig vs. verhalten, explosiv vs. ruhig, rechtschaffener Black Metal vs. etwas, das sich der Neoklassik nähert - oft alles im Laufe eines Songs, spricht sicherlich für den meisterhaften Ansatz der Band beim Songwriting. Manche könnten «Marter» sogar mit "Post-Black Metal" vergleichen, was für sie in Ordnung ist: Firtan spielen einfach ihre eigene Interpretation von Black Metal.

Passend dazu handelt das Thema von «Marter» von der Isolation des modernen Individuums, das zwischen spiritueller Hoffnung und existenziellem Scheitern hin- und hergerissen ist - und Firtan malen dieses Panorama in ihren bisher schillerndsten Farbtönen aus. Und genau wie der Vorgänger wurde «Marter» im renommierten Studio Klangschmiede E mit Markus Stock von The Vision Bleak/Empyrium aufgenommen. Abgerundet durch das Cover-Artwork von Władysław Podkowiński will «Marter» ein Meilenstein der dynamischen deutschen Black Metal-Szene werden.

Hier nun das brandneue Video zu «Amor Fati»: