Nicht nur der Name sondern auch die Intensivität des Sounds wurde von den Funeral Doom Schöpfern «Thergothon» übernommen. Mit dem siebten Studio-Album «Mendacium» knüpft die Band problemlos an ihre erdrückenden Kompositionen an. Funeral Doom wird oft als träge und eintöniges Subgenre in der Metalwelt abgestempelt, und trotzdem schaffen es Evoken, die langsamste Musikrichtung in ein aufregendes Erlebnis zu gestalten.
Die bleischweren Riffs werden einem nicht vorbehalten, doch sind sie auf «Mendacium» eingehüllt von Synthesizer und ambienten Klängen. Tracks wie «Prime» und «Vesper» bringen eine atmosphärische Ruhe mit sich, die den dunklen Sog des Albums kurzzeitig unterbrechen, aber auch klangvoll unterstreichen. Für dieses Projekt holte die Band erneut den Produzenten Ron "Bumblefoot" Thal an Bord, der mit Evoken bereits an den Alben «Antithesis Of Light» und «Quietus» zusammengearbeitet hatte.
Mit seiner Hilfe kreieren Evoken mit «Mendacium» ein Werk von beeindruckender Intensität, das eine unheimliche Schwere in sich trägt und von einer düsteren Atmosphäre durchdrungen ist. Noch stärker als je zuvor richtet die Band den Blick auf Angst, Verzweiflung und existenzielle Qual. Sie beweisen damit einmal wieder, dass Funeral Doom Metal dem Stereotyp von Eintönigkeit nicht gerecht werden muss. Ein Album, gemacht für erprobte Metalheads, aber auch für Neulinge, die sich in die abgrundlose Tiefe des Dooms stürzen wollen.
Leo H.