Stilistisch geht das hier in eine ganz andere Richtung, ja eigentlich klingt die Band so, als wäre man aus Schweden (H.E.A.T. und Crazy Lixx lassen grüssen!). Wieso das Label allerdings Ozzy, Metallica und Halestorm als Referenz angibt, kann ich mir nicht so ganz erklären. Fury holen sich ihre Inspiration nämlich eher vom legendären Sunset Strip in L.A. Der steht bekanntlich für eingängige Hooks, weiblichen und männlichen Wechsel-Gesang, fette Chöre, Mitsing-Refrains und Melodien, Melodien, Melodien.
Neben Party-Rockern wie dem Titeltrack, «On The Town» oder «Don't Lie To Me» hat die Truppe mit «Walk Away» auch eine interessante und gelungene Ballade am Start, welche mich sofort dazu bewegt, mir Cinderellas Album «Heartbreak Station» (1990) wieder mal anzuhören. Die Band ist aber weit davon entfernt, um als Plüsch-Verein bezeichnet zu werden, denn die Gitarren und Drums krachen immer noch ganz schön und treiben die Chose unerbittlich nach vorne.
Mit den beiden Hymnen «Look At Us Now» und «DTR» beweisen Fury ausserdem, dass sie den Spagat zwischen knallenden Riffs und Melodien meisterhaft schaffen. Den Abschluss bildet die überraschend etwas zu sperrige Halbballade «Undistilled», welche irgendwie nicht so recht zu zünden vermag. Trotz dieses Schönheitsfehlers ist «Interceptor» als fünftes Werk jedoch ein rundum gelungenes Spass-Album geworden, das definitiv Gehör verdient.
Rönu