Ein Blick ins Metal Archiv bringt zu Tage, dass die Finnen ganze acht Jahre brauchten um ihr drittes Werk zu veröffentlichen. Eine lange Zeit, dafür sind 37 Minuten und sechs Songs jetzt nicht gerade der Beweis für übersprudelnde Songideen. Doch lasst euch gesagt sein, dass die 37 Minuten reichen um euch zu begeistern. Mausoleum Gate sind verdammt schwer zu schubladisieren. Stellt euch mal eine Mischung aus Iron Butterfly, Black Sabbath, Deep Purple und Judas Priest vor und ihr habt eine ungefähre Ahnung wohin die Reise geht. Eine psychedelische Reise in die Zeit Ende der Siebziger, gepaart mit den Anfängen der NWOBHM erwartet den Hörer.
«Vision Divine» ist ein grandioser Opener. Die psychedelischen Synthies ziehen einen sofort in den Bann, bevor die Gitarren die Überhand gewinnen und Ozzy los singt. Nein, der Prince Of Darkness ist natürlich nicht auferstanden, aber Sänger Jarno Saarinen klingt wirklich sehr nach der leider in diesem Jahr verstorbenen Legende. Mit dem Einsatz einer Hammond Orgel wird dieser Perle von Song übrigens noch die Krone aufgesetzt.
«Lucifer Shrine» ist eher im Mid Tempo gehalten und klingt epischer und die Keyboard und Orgelklänge sind noch dominanter. Ich würde hier spontan auch noch die genialen Count Raven als Vergleich ins Rennen schicken. Ein weiterer Kracher ist das locker flockige «Shine The Night», welches mit einer Gänsehautmelodie auftrumpft. Das klingt jetzt verdammt nach einer Kaufempfehlung, welche ich hier aber bewusst nicht ganz ausspreche. Die über achtminütige abschliessende Ballade «Witches Circle» ist mir dann doch zu spacig-jazzig ausgefallen.
Trotzdem ist Album Nummer Drei ein ziemlicher Volltreffer geworden. Die eigentlich wilde Mischung funktioniert wirklich erstaunlich gut und hebt Mausoleum Gate von vielen, vielen Bands ab und verleiht ihnen ein Alleinstellungsmerkmal. Fazit: Roxx hat wieder mal seinen guten Riecher bewiesen!
Rönu