Eine ganze halbe Stunde lang prangern die Briten eine globale Verschwörung der Nationen mit Satan an. Cathedral zeigten schon vor dreissig Jahren, dass für sie die Track-Längen keine Rolle spielen und brillierten unter anderem mit dem Klassiker «The Voyage O The Homeless Sapien». Ganze acht Minuten länger und gefüllt mit verschiedensten Herangehensweisen, wie einer orgel-begleiteten Predigt, barock-inspiriertem Intermezzo oder traditionellem Cathedral-Riffage, verspricht die Neuerscheinung zuerst viel.
Die einzelnen Teile des Stücks sind zum grössten Teil spannend, doch zusammengesetzt ein bisschen wirr und die sonst harten, düsteren Riffs wirken auf dieser EP fast schon langweilig. Für ein einmaliges Anhören ist der Track spannend und man erfährt, wo die Doom-Giganten vor der Auflösung stehen geblieben sind. Insgesamt gelingt es Cathedral jedoch nicht noch einmal eine endlose und trotzdem starke Nummer herauszuhauen. Für die meisten Bands: stark und für Cathedral: mehr.
Leo H.