Was nach der sagenumwobenen "Pumpkins United Tour" folgte, war das erste Album nach der Wiedervereinigung. Mit «Giants & Monsters» folgt nun der zweite Streich, und um das Fazit gleich vorwegzunehmen, die zehn Tracks klingen noch homogener und "flüssiger" als die vom «Helloween» Werk. Man merkt den Jungs an, dass sie eine gewisse "Nervosität", welche beim Vorgänger verständlicherweise noch zu spüren war, ablegen konnten und sie mit purem Enthusiasmus, Leidenschaft und Spielfreude ans Werk gehen.
Bereits der Opener «Giants & Monsters» zeigt die Vielschichtigkeit auf, welche die Hamburger noch immer an den Tag legen, während das nachfolgende «Savior Of The World» eine typische Speed-Nummer (aus der «Keeper» Ära) ist. Mit dem rockigen «A Little Is A Little To Much» erinnert man sich an die Zeiten von «Why?» sowie «Perfect Gentleman» zurück und beweist damit, dass das Gesangs-Duo Deris/Kiske perfekt harmoniert. Die (Halb- Ballade «Into The Sun» verbindet die Zeit zwischen «A Tale That Wasn't Right» und «Smile Of The Sun».
Mit der bereits im Voraus veröffentlichten Single «This Is Tokyo» konnten die Jungs schon auf sich aufmerksam machen und liessen die Wartezeit auf den neuen Streich positiv verkürzen. Mit einem grossartigen Refrain und einer rockigeren Gangart machen die Band nichts falsch. Ein kommender Live-Hit könnte «Under The Moonlight» werden, während Helloween mit den beiden über acht Minuten langen «Universe (Gravity For Hearts)» und «Majestic» (Hammer-Nummer!) die verspielte Art der Truppe wiedergeben.
«Giants & Monsters» ist in meinen Augen die noch bessere Scheibe geworden als sein schon saustarker Vorgänger und wird keinen Helloween Fan, nicht mal im Ansatz, enttäuschen. Dies auch, weil sich das Gitarren-Trio die Riffs und Soli einmal mehr wie blind zuwirft, ohne sich in gegenseitigem Ego-Gehabe zu verlieren. Dazu lässt es sich auf ganzer Strecke vertrauensvoll auf dem grandiosen Rhythmus-Teppich austoben.
Tinu