«Lachrymose Monuments Of Obscuration» knüpft direkt an die musikalische Entwicklung der Band des Vorgänger-Albums an. Lasse Pyykkö beeindruckt als Mastermind hinter dem Album mit den meisten Songwriting-Credits, jeglichen Gitarren, Bass und Keyboard. Pekka Koskelo sitzt seit der zweiten Scheibe hinter den Drums und verspricht jeher einen dröhnenden Krawall.
Das "neuste" Mitglied Harri Kuokkanen, wenn auch schon fast zehn Jahre dabei, beweist mit seiner grollenden Stimme wieder einmal, wieso er zu Recht den Gesang übernommen hat. Mit Gastmusiker Antti Poutanen wird auf zwei Songs ein Cello inkorporiert, was im sonst sehr brutalen Sound eine epische Atmosphäre kreiert. Hinter der Cover-Artwork steckt wieder ein bekanntes Gesicht mit Wes Benscoter (Slayer, Cattle Decapitation), welcher nach «The Tritonus Bell» nun mit schauderhaften Geistern und dämonischen Fledermäusen einmal mehr den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
Die 80s-Influenzen sind sowohl auf dem Cover, als auch auf den Gitarren kaum zu übersehen, respektive zu überhören. Nach einem W.A.S.P. Cover («The Torture Never Stops») auf dem letzten Album (The Tritonus Bell, 2021) versuchen sich die Finnen nun am Duran Duran Hit «Save A Prayer». Während Covers von Pop-Songs in der Metal-Szene keine Seltenheit mehr sind, kommt es dabei kaum vor, dass die Neuinterpretation gar das Original übertrifft. Es scheint, als werde die Band mit jedem Album wagemutiger.
Hooded Menace kombinieren die Dramatik von Candlemass gekonnt mit Growls und Drums aus dem Handbuch von Entombed. So schreiten sie noch mehr in die Richtung von Power Metal im Death-Doom Korsett, den man so vor ihrem letzten Werk selten gehört hat. Während «Lachrymose Monuments Of Obscuration» nicht ganz an die brutale Intensität des Vorgängers heranreicht, beweist es jedoch die künstlerische Kreativität und Fähigkeit des Trios. Ein heiss erwarteter Release und das zurecht!
Leo H.